Herzgespann
Lateinischer Name:
Leonurus cardiaca
Synomym : Cardiaca trilobata, Cardiaca vulgaris, Leonurus campestris
Volksnamen:
Bärenschweif, Mutterwurz
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Botanik:
- Steht unter Naturschutz
- Gedeiht auf stickstoffreichen Böden
- Kommt in Europa, Vorder- und Mittelasien vor
- In Nordamerika wurde sie eingeschleppt
- Alte Pflanze des Bauerngartens
- Bienenweide
- Wuchshöhe 30 bis 120 cm
- Blütezeit von Juni bis September
- Rosa bis cremeweisse Blüten
Geschichte:
Schon Matthiolus rühmte die Pflanze als herzkräftigend gegen Herzweh, Herzklopfen und Herzzittern, und Culpeper schrieb 1652: Es gibt kein besseres Kraut, um die melancholischen Gedanken des Herzens zu zerstreuen und das Herz zu stärken. Der botanische Name bezieht sich auf die Form der Blätter: leon=Löwe und ura=Schwanz, weil die Blätter einem Löwenschwanz ähneln sollen. Cardiaca, von griechisch kardia=Herz, ist in Bezug auf die herzheilende Eigenschaft entstanden. Allerdings nimmt es auch Bezug auf den mit Ängsten verbundenen Magenkrampf der Kinder, den man früher als Herzgespann bezeichnete.
Droge:
Kraut (Leonuri cardiacae herba)
Inhaltsstoffe:
Iridoide, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Cholin und dem Herzglykosid ähnliche Alkaloide
Indikation:
Kommission E:
- Nervöse Herzbeschwerden, auch begleitend im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion
Volksmedizin:
- Wechseljahrsbeschwerden
- Asthma bronchiale
- Verdauungsbeschwerden und als Beruhigungsmittel
Wirkung:
Verlangsamt die Herzschlagfrequenz des Herzens, wirkt schwach blutdrucksenkend, wirkt beruhigend
Nebenwirkungen:
Herzgespann ist in grösseren Mengen giftig.
Kontraindikation:
Soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da Herzgespann uteruskontrahierend wirkt.
Anwendung:
Wird meist in Teemischungen verabreicht. Es gibt aber auch Fertigarzneimittel
Zubereitung Tee:
1 Teelöffel feingeschnittene Droge (1g) mit einer Tasse heissem Wasser übergiessen und nach etwa 10 Minuten abgiessen. 4 x täglich eine Tasse trinken.